"[…]
Eine Tänzerin ergeht sich im Schwimmtrikot in gymnastischen Übungen, die wie
senkrechtes Schwimmen wirken. Selbstverliebt scheint sie von der Luft umflutet
ihre Glieder auszukosten, einsam, unnahbar, schön. Als nächste beginnt eine
Farbige mit Hüftkreisen, beschleunigt, gerät ins Disko-Zucken und bleibt
zuletzt still liegen […]. Folgt 'La Formule des hanches'; zu Karlheinz
Stockhausens ruhig und atonal dahingetropften Klaviernoten führt dies aus der
Hüfte heraus zu allerlei Balancefiguren und insektenartigen Verrenkungen. […]
Nackt schließlich präsentiert sich die Tänzerin in 'Réconstruction de Vénus',
doch auch hier regiert das Prinzip Unnahbarkeit, der ästhetische Schutz, der
freilich im Zwischenmenschlichen dem Prinzip Einsamkeit verwandt sein mag. […]
Ein faszinierendes, perfekt inszeniertes Universum im Individuum."
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