"Manche
der Porträtierten wiegen den Kopf im Takt, viele haben die
Augen geschlossen,
oft wird mitgesungen. […] Es passiert viel in den
Gesichtern, besonders dann,
wenn sich die Gefilmten auf die Musik einlassen. Dann sind sie ganz bei
sich
selbst, es ist, als könne man ein bisschen in fremde Seelen
blicken. Menschen
beim Musikhören zuzuschauen ist merkwürdig; es ist
ein Eindringen in eine
fremde Sphäre, wie die Betrachtung eines Schlafenden.
Vielleicht wird deshalb
so viel gelacht beim Videogucken in der Orangerie. Das Lachen schafft
auch
Distanz.
Die
Hörbilder erzählen viel von den Sehnsüchten
der Porträtierten. Viele haben sich
Titel aus dem weiten Feld der Weltmusik ausgesucht, sehnsuchtsvoll geht
ihr
Blick beim Hören in die Ferne. Andere erinnern sich an
früher, man sieht ein
vages Lächeln, spürt die Wehmut. […]"
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